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Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder,


die vergangenen Wochen waren für zahlreiche Dortmunder Mieterinnen und Mieter extrem nervenaufreibend. Mit der Evakuierung des Hannibal-Wohnkomplexes in Dortmund Dorstfeld stehen knapp 800 Menschen urplötzlich ohne eigene vier Wände da. Eine bisher nicht dagewesene Situation, die die Stadtverwaltung und Mieterschützer vor riesige Herausforderungen stellt. Nicht zuletzt, weil sich der Besitzer, die Intown Gruppe, den meisten Gesprächsangeboten entzieht. In der kommenden Ausgabe des Mieterforum werden wir auf über vier Seiten die Entwicklungen am Dorstfelder Hannibal dokumentieren.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V.

 

 

1. Aktuelle Entwicklungen am Hannibal 2

Foto: Mieterverein

Am 21.09.2017 wurde die Wohnanlage Hannibal 2 in Dortmund-Dorstfeld (Vogelpothsweg 12 bis 26) wegen "unabweislicher Brandschutzmängel" für unbewohnbar erklärt und kurzfristig geräumt. Eigentümerin ist die Lütticher 49 Properties GmbH mit Sitz in Berlin. 

Am 23.10.2017 wurde die Schlüsselgewalt wieder an die bevollmächtige Hausverwaltung Intown Property Management GmbH übertragen. Wie lange die Sanierung der Brandschutzmängel dauern wird, bevor die Mieterinnen und Mieter wieder in ihre Wohnungen ziehen können, steht noch nicht fest. Ein Zeitraum von mindestens zwei Jahren steht im Raum. Intown hatte nach der Räumung ein Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben. Bisher ist aber weder eine Bewertung des Brandschutzgutachtens, noch ein Konzept zur Instandsetzung des Gebäudes bekannt.

Laufend aktualisierte Informationen und Hinweise gibt es auf unserer Webseite unter dem Punkt "Aktuelles". Dort finden Sie neben den Neuigkeiten auch zahlreiche Hinweise zum Umgang mit Mietzahlungen und Schadensersatzansprüchen.

2. Jamaika-Konsultationsgespräche: Thema Wohnen

Unser Dachverband, der Deutsche Mieterbund in Berlin (DMB), berichtet, dass die ersten Konsultationsgespräche zum Thema Wohnen ohne greifbare und konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen sind. CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen haben bisher nur eine Reihe von zentralen Fragen der künftigen Wohnungs- und Mietenpolitik aufgelistet. Antworten oder eine Einigung bei diesen Punkten gibt es bisher nicht. In der nächsten Woche sollen die Sondierungsgespräche bei diesen letztlich strittigen Punkten fortgesetzt werden.
Bisher wurde überhaupt nicht über mögliche Neuregelungen zur Begrenzung der Mieterhöhungsmöglichkeiten nach energetischen Sanierungen gesprochen. Auch nicht über eine Korrektur des bestehenden Fördersystems, rechtssichere Grundlagen zur Bestimmung der ortsüblichen Vergleichsmiete mit einer Verlängerung des Betrachtungszeitraums von 4 auf 10 Jahren und niedrigere Kappungsgrenzen. Eine Erhöhung und Dynamisierung, d.nh. automatische Anpassung, des Wohngeldes wurde ebenfalls nicht thematisiert. (DMB)

3. Dortmunder Wohnungsmarktbericht 2017: knapper Wohnraum, steigende Mieten

Bild: Stadt Dortmund, Amt für Wohnen und Stadterneuerung

Im September erschien der neue Dortmunder Wohnungsmarktbericht 2017. Der Trendwechsel der Vorjahre setzt sich fort. Die Neuvermietungsmieten (nettokalt) stiegen von 2015 zu 2016 im Mittel um 5,5 % von 6,00 €/m² auf 6,33 €/m². Insbesondere im niedrigen Preissegment und dem öffentlich geförderten Segment kann die Lage - trotz diverser öffentlich geförderter Bauprojekte - als angespannt bezeichnet werden.
Dortmund wächst. Vor allen Dingen im Bereich der Studierenden. Während im Jahr 2008 etwa 11.000 Studierende in Dortmund wohnten, waren es 2016 bereits 22.000.
Im Segment der preisgünstigen und öffentlich geförderten Wohnungen ist der Handlungsbedarf für die Stadt Dortmund groß. Den kompletten Wohnungsmarktbericht finden Sie auf den Seiten der Stadt Dortmund. 

4. Neuer Heizspiegel 2017 veröffentlicht

Bild: www.co2online.de , Phil Dera

 

550 Euro oder 1.200 Euro? Das war im vergangenen Jahr die Spanne für Heizkosten in einer durchschnittlichen 70 Quadratmeter großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Erdgasheizung. Im Schnitt wurden 800 Euro Heizkosten gezahlt. Wichtigster Grund für die großen Unterschiede ist der energetische Zustand des jeweiligen Gebäudes. Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2017, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online heute im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. veröffentlicht hat.

Mieterinnen und Mieter  können ihren Verbrauch prüfen und Sparmöglichkeiten erkennen.

Verbraucher können den Heizspiegel-Flyer mit neuen Vergleichswerten kostenlos auf www.mieterverein-dortmund.de herunterladen und dort den kostenfreien Online-HeizCheck nutzen. Außerdem ist der Heizspiegel 2017 ab Mitte November in der Mietervereins-Geschäftsstelle an der Kampstr. 4 kostenfrei erhältlich.

5. Verbraucher: Kartellamt überprüft Vergleichsportale

Bild: Mirko Kussin

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen nahm im Frühjahr zahlreiche Vergleichsportale im Internet unter die Lupe. Bemängelt wurde neben der mangelhaften Transparenz bei Provisionszahlungen auch die intransparente Filterung von einzelnen Anbietern.
Nun nimmt sich das Bundeskartellamt der Sache an und wird bis zum Jahresende einzelne Portale nach ihren Methoden befragen.
Ausführlich berichtete die Frankfurter Rundschau über diesen Fall.

7. Termine und Veranstaltungstipps

Foto: pixabay 

 

Infoveranstaltungen des Mietervereins

Aktuelle Veranstaltungen in der VHS und im Arbeitslosenzentrum zum Thema Mieterschutz und Mieterrechte

Veranstaltung: Upcycling-Festival "Trash up!" im Depot

Am 11. und 12. November findet im Depot an der Immermannstraße erneut das Upcycling-Festival "Trash up!" statt. Neben Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops rund ums Thema Upcycling, findet an beiden Tagen ein großer Markt mit vielen Händlern statt, die mit ihren originellen Ideen aus alten Sachen Neues erschaffen.

Das komplette Programm sowie zahlreiche weitere Hinweise finden Sie auf der Seite der Festival-Macher.