10. Februar 2016 (Miet- und Wohnungsrecht, Ex-Griffin, Vonovia)

Griffin-Wohnungen: Durchbruch bei Betriebskosten-Streit

Griffin Bestand in Westerfilde

Jahr für Jahr brachten Griffin-Mieter aus Dortmund und Castrop-Rauxel ihre Betriebs- und Heizkostenkostenabrechnungen zur Überprüfung zum Mieterverein. Widersprüche wurden verschickt, Rechnungsbelege zur Prüfung angefordert. Die Rechtsberater des Mietervereins kritisierten die oft fehlerhafte Berechnung für Kalt- und Warmwasser sowie Müll. Für Ärger sorgten die Hausmeisterkosten und „aufgezwunge“ Belastungen für die Treppenhausreinigung und die TV-Kabelversorgung. Qualifizierte Antworten oder gar Belegkopien erreichten den Mieterverein über Jahre nicht. Versuche, mit den Eigentümern eine Lösung in Form eines Vergleiches zu schließen, unternahm der Mieterverein bereits 2010. Doch die Besitzer aus Dänemark blockten ab. Erst nach deren Pleite und dem Verkauf an den Finanzinvestor Corestate im Jahr 2013 gab es erste Verhandlungen. Doch bevor diese konkret werden konnten, verkaufte Corestate das Griffin-Paket an die GAGFAH. Diese wurde wenige Wochen später von der Deutschen Annington (heute Vonovia) übernommen. Damit erwarb die Vonovia auch ein riesiges Betriebskosten-Chaos und vermeintliche „Außenstände“, denn zahlreiche Mieter waren der Empfehlung des Mietervereins gefolgt und hatten keine Nachforderungen geleistet.

 

„Rund 450 Mitglieder hat der Mieterverein seit 2008 in Sachen Betriebskosten vertreten, teilweise mit Einsprüchen zu jedem Abrechnungsjahr. Wir haben an GAGFAH bzw. Vonovia appelliert einen Schlussstrich zu ziehen, auf unberechtigte und noch nicht verjährte Forderungen zu verzichten und so einen ‚sauberen‘ Neustart hinzu- legen“, erläutert Mietervereins-Geschäftsführer Rainer Stücker. Der Appell war erfolgreich. Im November wurde ein Vergleich vereinbart, der vorsieht, dass unberechtigte Forderungen aus den Mieterkonten ausgebucht bzw. zu hohe Rechnungspositionen gekürzt werden. „Die Gutschriften belaufen sich auf eine halbe Million Euro. Wir freuen uns für unsere Mitglieder und danken für deren Hartnäckigkeit. Am Ende steht ein großer Erfolg gegen die unseriösen ehemaligen Vermieter!“, erläutert Stücker. Die betroffenen Mieter werden durch den Mieterverein über das Vergleichsangebot in ihrem Fall informiert. 

Autor: Rainer Stücker, erschienen im MieterForum 4/2015


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