23. Oktober 2014 (Miet- und Wohnungsrecht, Wohnungspolitik)

(Weitere) Gebührenerhöhungen in Dortmund und Auswirkungen für Mieterhaushalte

Nach dem Schock bezüglich der Grundsteuererhöhung von ca. 20% sind die weiteren Erhöhungen geringer - soweit man die „Umschichtung“ bei den Abwassergebühren berücksichtigt. Gerade für Mieterhaushalte mit geringem Einkommen (und ohne Bezug von ALG II oder Grundsicherung) besteht die Problematik in der Summe aller Erhöhungen (Strom, Heizkosten usw.), da diese aus eigenem und in der Regel kaum steigenden Einkommen getragen werden müssen.

Zu den einzelnen Erhöhungen stellt der Mieterverein Dortmund fest:

Strassenreinigung: + 2,57 %

Tragbar, da nur gering oberhalb der Inflationsrate.

Abwasser 

  • Schmutzwasser:  - 2,8 %
  • Niederschlagswasser (befestigte Fläche): + 15,38 %

Eine sehr deutliche Erhöhung für die sogenannten. Regenentwässerung, zu gleich eine geringe Senkung der Schmutzwasserkosten. Da die Kosten des Schmutzwassers in der Regel höher sind, fällt die Kostensteigerung nicht so hoch aus, wie es die reinen Prozentzahlen vermuten lassen. Die berechnete Erhöhung von ca. 11 € bei einem Reihenhaus ist auch nach unserer Übersicht zutreffend. Hier ist auch die Kostenbelastung für Eigentümer und Mieter identisch.

Bei mehrgeschossigen Mietshäusern fällt die Erhöhung geringer aus, da sich die Kosten der Regenentwässerung auf eine größere Zahl von Nutzern verteilt (im Einfamilienhaus trägt ein Nutzer die Kosten der Dachfläche; im Mehrfamilienhaus verteilt sich eine etwas größere Dachfläche auf sehr viel mehr Nutzer). Eine Testberechnung ergab, dass sich die Kosten der Erhöhung bei einem Mehrfamilienhaus mit 10-12 Wohnungen auf 5-6 € verringern. Faktisch belohnt werden im Übrigen alle, die in den letzten Jahren Flächen entsiegelt haben oder Regenwasser für Grünbereiche nutzen.

Müllgebühren

Diese steigen um ca. 3,7%. Diese Steigerung liegt oberhalb der Inflationsrate und ist nach mehreren Jahren erstmals eine reale, aber noch geringe Erhöhung. Problematischer ist unverändert die stark unterschiedliche Belastung je Haushalt nach Wohnsituation, da es in Hochhausbereichen wesentlich schwieriger ist, dass Müllvolumen „zu optimieren“. Insoweit wird sich die Erhöhung dort stärker aus. Die Kostenbelastung je Mieterhaushalt schwanken zwischen 100 und 300 € (in Aussreisserfällen sogar noch höher!); ursächlich ist die unterschiedliche Personenzahl und die Frage, ob das sog. „Abfallmanagement“ besser oder schlechter funktioniert (z.B. Müllkosten für 2012 in Höhe von ca. 370 € für eine 75 m²-Wohnung in der Annington Siedlung Butzstr. in DO-Nette).

Grundsteuererhöhung: Steigerung um ca. 20%!

„Die Gebührenerhöhung für Straßenreinigung und Abwasser sind für die meisten Mieterhaushalte tragbar. Die Müllgebühren steigen mit 3,7% stärker als in den Vorjahren; hier sind dann Hochhausbereiche stärker belastet, da die Müllkosten hier oft sehr hoch sind.  Die unverändert geplante Grundsteuererhöhung mit zuletzt 21. Mill. Euro ist auch von Mieterseite zu tragen und trifft Mieterhaushalte mit geringem eigenen Einkommen sehr hart!“, stellt Rainer Stücker, Geschäftsführer des Mietervereins Dortmund und Umgebung e.V. fest.

Pressemitteilung Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. // 23.10.2014


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