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Liebe LeserInnen, liebe MitgliederInnen,

zum Frühlingsbeginn versenden wir nun den ersten Newsletter in diesem Jahr. Leider schränkt die Corona-Pandemie unser alltägliches Leben immer noch sehr ein. Auch in unserer Geschäftsstelle ist es nach wie vor viel zu still ohne Publikumsverkehr. 

In diesem Newsletter informieren wir Sie unter anderem über den Verkauf des Hannibal in Dorstfeld, das Abfragen von sensiblen Daten durch ein Wohnungsunternehmen und diverse bundesweite MieterInnen-Kampagnen.

Das gesamte Team des Mietervereins wünscht Ihnen einen guten Start in den Frühling.

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.

Mit freundlichen Grüßen 

Ihr Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V.


1. Gegenveranstaltung zur Vovovia Hauptversammlung

Am 16. April findet die diesjährige (virtuelle) Hauptversammlung der Vonovia SE, Europas größter Vermieterin statt. Wie in den Jahren zuvor werden sich die AktionärInnen dort eine erneut erhöhte Dividendenausschüttung genehmigen. Der Vorstand wird über den vermeintlichen sozialen und ökologischen Vorbildcharakter des Konzerns und die trotz Krisen- und Corona-Jahr 2020 üppigen Gewinne berichten.

Doch wie sieht die Realität vor Ort aus? Worauf gründet sich der wirtschaftliche Erfolg der Vonovia?

Am Vorabend der Aktionärskonferenz bieten wir den kritischen Stimmen derjenigen ein Forum, die diesen „Erfolg“ der Vonovia SE bezahlen: den Mieterinnen und Mietern. Anhand konkreter Erfahrungen aus verschiedenen Städten werden wir aufzeigen, mit welchen inakzeptablen Methoden die Vonovia durch Betriebskostenabrechnungen und Mieterhöhungen nach Modernsierungen Gewinne generiert und wie sich organisierte MieterInnen dagegen wehren können.

Die Vorabendveranstaltung wird am 15.4.2021 ab  18 Uhr auf Youtube übertragen und kann dort auch im Nachgang  angesehen werden: www.youtube.com/watch

2. Umfrage zu Corona-Folgen vom DMB

Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen grundlegend verändert. Durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit hat sich die finanzielle Lage der Mieterinnen und Mieter verschlechtert. Der gesetzliche Kündigungsschutz aufgrund pandemiebedingter Zahlungsschwierigkeiten ist längst ausgelaufen, obwohl kein Ende der wirtschaftlichen Einbrüche abzusehen ist. 

Unser Dachverband, der Deutsche Mieterbund, hat deshalb eine Studie beim Institut für Soziale Stadtentwicklung (ifss) in Auftrag gegeben und eine Online-Umfrage gestartet, um ein möglichst genaues Bild der Probleme von MieterInnen durch die Corona-Krise zu bekommen.

Durch Ihre Teilnahme helfen Sie dabei, ein realistisches Bild der Probleme von MieterInnen zu zeichnen. Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich und anonym verarbeitet.

Direkt zur Umfrage kommen Sie über diesen Link



3. Das neue Mieterforum und digitale Fotoausstellung

Bild: MVDO

Ende März erschien das erste Mieterforum des Jahres. Der Inhalt des Heftes steht ganz im Zeichen des neuen Dortmunder Mietspiegels, der pünktlich zum Jahreswechsel in Kraft trat. Weitere Themen sind die Onlineangebote der Wohnungsunternehmen für MieterInnen, ein Rückblick in die allererste Ausgabe unserer ehemaligen Mitgliederzeitschrift "Mieterexpress" sowie ein Ausblick auf unsere jährliche Ausstellung von Bildern, die in diesem Jahr rein virtuell stattfindet.

Das komplette Heft finden Sie auch online auf unserer Webseite

Die Fotoausstellung zum Thema "Wandel" mit Bildern von Wolfgang Knappmann finden Sie ebenfalls auf unserer Webseite. Seine Drohnenaufnahmen zeigen verschiedene Flächen in und um Dortmund, die sich gravierend verändern bzw. verändert haben. Durch die Vogelperspektive der Fotos ergeben sich nicht nur spannende Einblicke in den Wandel, es entstehen auch teilweise sehr farbenprächtige, abstrakt anmutende Bildkompositionen. 

4. MieterInnen-Kampagnen


Wir möchten Sie auf gleich zwei unterstützenswerte Kampagnen hinweisen. 

Im April und Mai lädt das NRW-Bündnis „Wir wollen wohnen!“ zu einer digitalen Veranstaltungsreihe „Wege aus der Wohnungsnot“ ein. In de  insgesamt fünf Veranstaltungen wird das Bündnis gemeinsam mit fachkundigen Referent*innen verschiedene Aspekte der aktuellen Wohnungsfrage erörtern und dabei auch einen Blick auf die anstehenden Bundestagswahlen werfen.

Ausführliche Infos, Themen und Zeitpunkt der einzelnen Veranstaltungen und der Hinweis, wie Sie daran teilnehmen können, finden Sie auf der Seite des Mieterbund NRW

Die zweite Kampagne, die wir Ihnen ans Herz legen möchten, ist der MIETENSTOPP - Gemeinsam für bezahlbare Mieten. Ein breites Bündnis von sozialen Akteuren setzt sich gerade online für einen echten Wandel am Wohnungsmarkt ein. 

Alle Infos, Forderungen und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie auf der Kampagnenseite.

5. Hannibal verkauft

Bild: age

Ende Februar wurde, zwei Monate nach dem Erteilen der Baugenehmigung, wechselte der leerstehende Hannibal 2 in Dorstfeld den Eigentümer. Der sanierungsbedürftige Gebäudekomplex mit mehr als 400 Wohnungen ging an die Forte-Gruppe, einem in Frankfurt ansässigen Finanzinvestoren.
 
Der keineswegs überraschende Verkauf ändert erst einmal nichts an der derzeitigen Situation: Es müssen umfangreiche Sanierungsarbeiten geleistet werden, bevor die Wohnungen wieder neu bezogen werden können. Dr. Tobias Scholz bleibt deshalb skeptisch: "Der Hannibal 2 bleibt weiter ein Spekulationsobjekt von internationalem Interesse. Die für das 2. Halbjahr angekündigten Sanierungsarbeiten begrüßen wir. Die Erfahrungen mit der Forte-Gruppe in Lanstrop und Scharnhorst mit rund 1.600 Wohnungen zeigen, dass zwar – dringend notwendige Investitionen in die Wohnungsbestände vorgenommen werden. Jedoch bisher mit langsamer Schlagzahl und begrenztem Umfang. Die Sanierung des Hannibal 2 ist eine andere Hausnummer. Wir hoffen, dass sich die neuen Eigentümer mit den Herausforderungen des Gebäudes ausreichend auseinandergesetzt haben".

Unsere komplette Pressemitteilung finden Sie hier.

Am 12.April berichteten die Ruhrnachrichten über die Pläne der Forte Gruppe. Demnach sollen die Bauarbeiten im Herbst 2021 starten und bis 2024 dauern. Bericht Ruhrnachrichten

5. Vermieter: Peach Property mahnt, Dusapro fragt aus

Bild: MVDO

Gleich in zwei Fällen arbeiten unsere RechtsberaterInnen für unsere Mitglieder in Folge von größeren Wohnunsverkäufen. In Hombruch und im Jungferntal erhielten ehemalige Vonovia-MieterInnen ein Wilkommensschreiben des neuen Eigentümers Dusapro. So weit, so gut. Irritierend war allerdings ein umfangreicher Fragenkatalog, der diesem "Willkommensschreiben" beigelegt war. So fragte das Unternehmen etwa für jeden Mieter Kontaktdaten, Geburtstag, die Höhe und Zusammensetzung der aktuellen Mietzahlung, Informationen zu Kautionen und die aktuellen Zählerstände ab. Weiterhin sollen die Mieter ihre Wohnung fotografieren und die Bilder per E-Mail an die Eigentümerin schicken.

Wofür Dusapro all die Informationen benötigt, wird aus dem Schreiben nicht deutlich. Allgemein sind Mieterinnen und Mieter nicht verpflichtet für den Vermieter den Zustand der Wohnung zu dokumentieren. Markus Roeser, wohnungspolitischer Sprecher des Mietervereins stellt dazu fest: "Wir gehen davon aus, dass ein Käufer der Wohnungen vom Voreigentümer alle notwendigen Informationen erhalten hat, um den Bestand weiter bewirtschaften zu können. Wenn Informationen fehlen, sollte er diese vom Voreigentümer erfragen anstatt die Mieter auszufragen.

Die gesamte Pressemitteilung finden Sie hier

In einem anderen Fall geht es um ehemalige Bestände von Grand City Property, die Ende 2020 an die Peach Property verkauft wurden. Jetzt, nur wenige Monate später, erhielten zahlreiche MieterInnen in Dortmund, Witten und Umgebung nicht nachvollziehbare Zahlungserinnerungen und zum Teil Kündigungen.

Das Problem: Die Zahlungsaufforderung enthält nur einen sogenannten „Saldovortrag“, den Stand offener Forderungen zum 31.12.2020. Wie sich diese Forderungen zusammensetzen, ist nicht weiter erläutert. "Hier werden Mieter unnötig unter Druck gesetzt. Die bisherigen Informationen lassen vermuten, dass auch streitige Forderungen angemahnt werden. Wir haben Peach Property daher aufgefordert, die Mahnungen auszusetzen und zunächst die Unterlagen der Vorverwaltung zu prüfen und streitige, nicht fällige oder unberechtigte Forderungen herauszunehmen“, so Markus Roeser.

Gemeinsam mit dem MieterInnenverein Witten veröffentlichten wir einen Offenen Brief an Peach Property. Hierüber berichtete auch die WDR Lokalzeit. Zwischenzeitlich hat Peach Property angekündigt die Kündigungen zurückzuziehen und auf offene Forderungen, die bis zum 31.12.2020 aufgelaufen sind, zu verzichten.  

7. Termine und Veranstaltungstipps

Foto: pixabay 

Bis auf Weiteres entfallen die Vorträge in der VHS.

Aktuelle Termine - etwa unsere Veranstaltung "Hartz IV und Wohnen" - finden Sie auf unserer Webseite. Bitte beachten Sie, dass es pandemiebedingt zu kurzfristigen Änderungen kommen kann.