24. September 2014 (Wohnungspolitik)

Mieterverein berichtet über Gespräch mit Wohnungsbaugesellschaft Lanstrop

Wie geht es weiter in der Groß-Siedlung Lanstrop? Darüber informierten sich Bruno Schreurs (SPD); Wohnungsamtsleiter Thomas Böhm und Dr. Tobias Scholz, wohnungspolitischer Sprecher des Mietervereins Dortmund im Gespräch mit Vertretern der BMP Immobilienentwicklung GmbH und der zuständigen Hausverwaltung Paul Immobilien. Es war der dritte Termin nach der Übernahme der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) Lanstrop durch zwei U.S.-amerikanische Finanzinvestoren, darunter die Lincoln Equities Group LLC im Februar 2014. Der WBG Lanstrop gehören 1160 Wohnungen in Lanstrop und 244 Wohnungen an der Droote in Scharnhorst-Ost.

Typisches Wohngebäude der Großsiedlung Lanstrop

Großsiedlung Lanstrop

Im Gespräch berichteten Eigentümervertreter und Hausverwaltung u.a. über folgende Punkte:

  • Das Vor-Ort-Büro der Hausverwaltung Paul-Immobilien an der Hafnerstraße in Lanstrop sei fünf Tage die Woche besetzt; an vier Tagen werde eine offene Sprechstunde angeboten. Auch die Buchhaltung der Hausverwaltung sei mittlerweile vor Ort. so dass zukünftig auch die Betriebskostenabrechnungen in Lanstrop erstellt werden können.
  • In den vergangenen Monaten und Wochen hätten sehr viele Mieter mit Mängeln das Service-Büro aufgesucht, die behoben bzw. beauftragt seien.
  • Leerstehende Wohnungen würden nach einer umfassenden Bestandsaufnahme zum Instandsetzungsbedarf nach und nach renoviert und für die Vermietung vorbereitet. Mittlerweile würden die Neuvermietungen die Zahl der Kündigungen überwiegen. Die Trendwende sei damit geschafft. Die Neuvermietung sei in der Hand der Firma Nowarre Immobilien aus Dortmund.
  • Im Sommer sei es teilweise zu Problemen bei der rechtzeitigen Fertigstellung der neuvermieteten Wohnungen gekommen (vgl. Bericht der WDR Lokalzeit Dortmund, Mitte August 2014); da notwendige Renovierungen nicht schnell genug durchgeführt worden seien. Diese Probleme in den Abläufen seien behoben.
  • Renovierungen der Eingangsbereiche seien für Ende 2014/2015 geplant (u.a. Vordächer, Briefkastenanlage, Anstrich). 57 Vordächer seien bereits renoviert worden.
  • An einem Farbkonzept für die Fassaden werde derzeit gearbeitet; erste Testanstriche seien erfolgt. Eine umfassende Fassadensanierung, beispielsweise Wärmedämmung und ein allgemeiner Fensteraustausch, sein jedoch nicht geplant.
  • Im Bestand in Scharnhorst-Ost seien die Dächer alle Häuser entweder repariert oder vollständig erneuert worden. Die defekten Dächer seinen Ursache für zahlreiche Feuchtigkeits- und Schimmelschäden gewesen. Die leerstehenden Wohnungen seien umfassend renoviert worden. Zum Jahresende wird mit einer Vollvermietung der Wohnungen gerechnet.

„Während Hanseatic die Beseitigung von Mängeln und die Vermietung quasi eingestellt hatte, scheinen die neuen Eigentümer der WBG-Lanstrop Finanzmittel mitzubringen, die eine Behebung der Mängel und die Renovierung von leerstehenden Wohnungen ermöglichen. Nur auf diesem Wege lassen sich Bestands-Mieter in den Wohnungen halten und neue Bewohner für die Groß-Siedlung gewinnen. Diese Strategie ist zum aktuellen Zeitpunkt nachvollziehbar. Wir sehen jedoch darüber hinaus ein weitreichenderes langfristiges Modernisierungs- und Standortkonzept als notwendig an, dass z.B. Sanierungsbedarfe an der Gebäudehülle und auch eine Anpassung an eine veränderte Nachfrage, z.B. altersgerechte, barrierearme Wohnungen berücksichtigt, um Lanstrop eine langfristige Perspektive als Wohnstandort zugeben,“ sagte Dr. Tobias Scholz, wohnungspolitischer Sprecher des Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V.

„Der nächste Gesprächstermin ist für April 2015 geplant. Für unsere Mitglieder in Lanstrop und Scharnhorst sind wir selbstverständlich bei Anliegen oder Problemen ansprechbar. Über unsere mietrechtliche Beratung und Vertretung versuchen wir eine Lösung im Sinne der Mieter zu erzielen. So sind beispielsweise Mieter-Widersprüche zu alten Betriebskostenabrechnungen ungeklärt. Hierfür wollen wir die Gesprächsbereitschaft der neuen Eigentümer nutzen,“ erläuterte Dr. Tobias Scholz.

Pressemitteilung Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. // 24.09.2014


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